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AutorenbildBjörn Hennecke

So verlief mein Wahlsonntag

Hättet Ihr das gedacht, meine lieben Leser?

Reiner Haseloff und die CDU haben die Landtagswahl haushoch gewonnen. Auch für mich eine große Überraschung. Wie ich den Wahltag erlebt habe und was ich vom Ergebnis halte möchte ich Euch nicht vorenthalten.


Ehrlich gesagt war meine Motivation am Sonntag zunächst nicht sehr groß. Anstatt ausführlich über die Wahl zu berichten, hieß es für mich im Briefwahlvorstand aktiv mitzuarbeiten. Da es dort erst um 15 Uhr losging, hatte ich mich für die Stimmabgabe im Wahllokal entschieden. Ganz entspannt schritt ich nach dem Frühstück zur Urne. Selten sah ich so viele Menschen auf Diesdorfs Straßen. Deshalb hoffte ich auch auf eine hohe Wahlbeteiligung. Glücklicherweise musste ich nicht lange warten und konnte meinen bescheidenen Beitrag zum demokratischen Prozess leisten. Dabei lief natürlich alles ganz coronakonform ab. Es waren halt ganz besondere Wahlen.


Anschließend war noch eine ganze Menge für die Social-Media-Kanäle zu tun. Dabei wurde ich mal wieder vom mittelmäßigen Internet ausgebremst, was mich allerdings in meiner Entscheidung für die Partei der Digitalisierung nur nochmal bestätigte.

Das Mittagessen wurde dann etwas reichhaltiger, war ja nicht abzusehen wann es Abendessen geben würde. Die Erwartungshaltung lag bei Feierabend nicht vor 21 Uhr.

Masken mussten zunächst selbst mitgebracht werden. Der Selbsttest, den ich am vorherigen Samstag bekommen hatte, war erwartungsgemäß negativ. Meinem Einsatz stand also nichts mehr im Wege.


Mit preußischer Pünktlichkeit erschien ich in der Wahlstelle. Eine ganze Weile durfte ich noch warten, dann schloss die zuständige Mitarbeiterin die Pforten auf und mein kleiner Trupp machte sich an das Werk. Bei wenigen hundert Briefen war ich erstmal optimistisch - ein Trugschluss! Tatsächlich dauerte das Öffnen, Prüfen und Sortieren bis kurz vor 18 Uhr.

Dann lief jedoch alles recht gut ab und ohne Unregelmäßigkeiten konnte schon weit vor 20 Uhr das Ergebnis vermeldet werden. Meine Erfahrungen als Wahlvorsteher waren dabei durchaus hilfreich.

In der Zwischenzeit hatten mich auch erste Hochrechnungen erreicht. Zwar freute ich mich über den voraussichtlichen Wiedereinzug der Liberalen in den Landtag, doch drückten die enormen Gewinne der Union schon sehr auf die Stimmung.


Nachdem wir unseren Arbeitsplatz geräumt und desinfiziert hatten hieß es erstmal die zahlreichen aufgelaufenen Nachrichten zu beantworten.

Kurzerhand fasste ich den Entschluss zum nahegelegenen Sitz der FDP zu gehen und dort nach der Stimmungslage zu schauen. Die war zwar nicht unbedingt überschwänglich, aber dennoch eine ganz ordentliche Gartenparty. So nahm der Wahlabend auch für mich noch einen mehr als versöhnlichen Ausklang.


Und mein Fazit?

Es hätte schlimmer kommen können!

Ja, es heißt nochmal CDU - doch besser als AfD. Entweder mit der SPD oder ganz vielleicht auch als Jamaika-Koalition wird Haseloff zukünftig regieren. Vermutlich ist die FDP aber nicht dabei. Wenigstens sind sie wieder im Parlament - gut so! Das überschaubare Ergebnis der Grünen und immer noch 20 % für die AfD zeugen jedoch von viel Aufklärungsarbeit, welche die Politik in Sachsen-Anhalt noch vor sich hat. Hoffentlich lässt sie damit nicht zu lange auf sich warten.


Bis zum nächsten Mal

Euer Björn Hennecke

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