Kriegerdenkmale
Kriegerdenkmale (häufig auch als Gefallenendenkmale bezeichnet) im heutigen Sinne gibt es in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert. Viele der älteren Denkmale entstanden im Zuge der Deutschen Einigungskriege (1864–71) – die ersten bereits im Kontext der Befreiungskriege von 1813–15.
Im Besonderen nach dem Ersten Weltkrieg (1914–18) stieg die Zahl der Kriegerdenkmale rasant an. Oftmals wurden selbst in kleinsten Ortschaften und Gemeinden Stätten der Erinnerung für die gefallenen Söhne errichtet.
Noch heute sind viele dieser Gedenkorte zu finden, wobei es jedoch große Unterschiede im Hinblick auf ihren Erhaltungszustand gibt. Da den Kommunen nicht selten die nötigen Mittel fehlen, obliegt die Pflege und Instandhaltung zumeist Heimat- und Kulturvereinen oder engagierten Privatpersonen.
Auch in Magdeburg und den umliegenden Gemeinden existieren viele dieser Denkmale. In der nachfolgenden Übersicht, die zunächst nur eine kleine Auswahl der noch vorhandenen Gefallenendenkmale abbildet, bekommst du die wesentlichen Informationen zur Entstehung und Widmung der Denkmale. Außerdem stelle ich dir eine präzise Ortsangabe sowie mehrere Abbildungen zur Verfügung.
Es finden auch solche Mahnmale Aufnahme in die Übersicht, welche ohne Namensnennung auskommen.
Das Projekt Krieger- und Gefallenendenkmale in Magdeburg und Umgebung entsteht aus einem rein persönlichen Interesse. Es gehört zu keinem institutionellen Forschungsprojekt und erhält auch keinerlei Förderung. Da ich für die Recherche und Dokumentation sicherlich einige Zeit benötigen werde, handelt es sich gewissermaßen um ein Langzeitprojekt, das ich entsprechend meiner zeitlichen Kapazitäten immer weiter voranbringen möchte.
In möglichst regelmäßigen Abständen kommen so weitere Denkmale zur Übersicht hinzu – schaue also gerne öfters hier vorbei!
KDM Diesdorf (1) | KDM Diesdorf (2) | KDM Diesdorf (3) |
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Standort
Am Denkmal, 39110 Magdeburg-Diesdorf
Baujahr
1902/18
Inschriften
Den Heldentod starben im Kriege gegen Österreich 1866 aus der Gemeinde Diesdorf (Auflistung der Namen)
Den Heldentod starben im Kriege gegen Frankreich Frankreich 1870-71 aus der Gemeinde Diesdorf
(Auflistung der Namen)
Die Söhne Diesdorfs nahmen teil an den Kriegen: Dänemark 1864 China 1900-01
Im Weltkriege 1914-1918 starben
(Auflistung der Namen)
Kriegerdenkmal Diesdorf
Das Kriegerdenkmal Diesdorf befindet sich in zentraler Lage des alten Ortskerns unweit der Kirche.
Bereits 1902 wurde das Denkmal, bestehend aus einem Obelisk auf hohen Sockel, für die Gefallenen der Kriege gegen Österreich (1866) und Frankreich (1870/71) errichtet. Nach dem 1. Weltkrieg wurde es 1918 um die Namen der 116 dort gefallenen Soldaten ergänzt. In seiner heutigen Gestaltung, mit zusätzlichem Quader als Unterbau und vier Tafeln für die Weltkriegstoten, befindet sich das Denkmal seit 1934 an seinem jetzigen Standort.
KDM Lostau (1) | KDM Lostau (2) | Gedenktafel Kirche (Alt Lostau) |
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Standort
Denkmalplatz, 39291 Lostau (Gem. Möser)
Baujahr
unbekannt
Inschriften
Lostau seinen gefallenen Söhnen 1914–1918
(Auflistung der Namen)
Inschrift Gedenktafel
Im Weltkrieg mussten 1914 bis 1918 mussten ihr Leben lassen
(Auflistung der Namen)
Die Toten mahnen die Lebenden.
Niemand hat grössere Liebe, denn die dass
er sein Leben gab für seine Freunde.
Wer sein Leben verliert um meiner willen,
der wird es finden.
Kriegerdenkmal Lostau
Das Kriegerdenkmal Lostau befindet sich auf dem alten Friedhof am Eingang Denkmalplatz. Es liegt in Nähe der Hauptdurchfahrtsstraße L52 und befindet sich nur wenige Meter vom Mahnmal Lostau entfernt.
Das Denkmal ist den Gefallenen des Ersten Weltkriegs gewidmet. Es ist in Form einer abgestuften Stele gestaltet.
Im oberen Bereich findet sich ein Eisernes Kreuz. Darunter ist eine Tafel angebracht. Im unteren Bereich stehen die Namen der Gefallenen.
Alle Namen sind ebenso auf einer Gedenktafel in der Kirche Alt Lostau verewigt.
Mahnmal Lostau (1) | Mahnmal Lostau (2) | Gedenktafel Kirche (Alt Lostau) |
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Standort
Denkmalplatz, 39291 Lostau (Gem. Möser)
Baujahr
unbekannt
Inschriften
1813
Inschrift auf der Gedenktafel
In den Kriegen 1813 bis 1815 starben auf dem
Schlachtfeld aus der Gemeinde Lostau
(Auflistung der Namen)
Mahnmal Lostau
Das Mahnmal Lostau steht auf dem Denkmalplatz. Es liegt an der Hauptdurchfahrtsstraße L52 und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Friedhof.
Das Denkmal erinnert an die Befreiungskriege gegen Napoleon. Es besteht aus einer Feldsteinpyramide mit einem aufgesetzten Findling als Spitze.
Aufgrund der fehlenden Namen auf dem Denkmal handelt es sich um ein Mahnmal und kein Kriegerdenkmal im eigentlichen Sinne. Allerdings sind die Namen der Gefallenen von 1813-15 auf einer Gedenktafel in der Kirche Alt Lostau verewigt.
KDM Alt Olvenstedt (1) | KDM Alt Olvenstedt (2) | KDM Alt Olvenstedt (3) |
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Standort
Am Freiheitsplatz, 39130 Magdeburg-Alt Olvenstedt
Baujahr
1934/36
Inschriften
1914 1918
Alles für Volk und Vaterland
160 Söhne Olvenstedts gaben ihr Leben
Kriegerdenkmal
Alt Olvenstedt
Das Kriegerdenkmal Alt Olvenstedt steht inmitten einer kleinen Grünfläche. Der Standort Am Freiheitsplatz wird von der ehemaligen Fernstraße Richtung Westen, der Helmstedter Chaussee (L48) tangiert.
Das Mitte der 1930er Jahre errichtete Denkmal erinnert an die gefallenen Olvenstedter des Ersten Weltkriegs. Zwei Säulen, bestehend aus Sandsteinquadern, tragen ein Kreuz mit Verzierungen auf Vorder- und Rückseite (Schwert bzw. Eichenlaub). Auf den jeweils oberen Quadern befinden sich die Inschriften.
Eine Besonderheit liegt in der Überlieferung der Namen der Toten. Diese befinden sich nicht auf dem Denkmal, sondern sind auf einer Liste unter dem Denkmal versenkt.
KDM Gerwisch (1) | KDM Gerwisch (2) | KDM Gerwisch (3) |
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Standort
Breiter Weg, 39175 Gerwisch (Gem. Biederitz)
Baujahr
um 1920
Inschriften
1914 1918
Unseren Gefallenen zur Ehre Gemeinde Gerwisch (Auflistung der Namen)
2. Weltkrieg 1939 - 1945
Gerechtigkeit den Menschen Frieden dem Land
Kriegerdenkmal Gerwisch
Das Kriegerdenkmal Gerwisch befindet sich neben der Dorfkirche, unmittelbar an der Hauptdurchfahrtsstraße B1.
Das Denkmal wurde ursprünglich für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtet. Später folgte eine Ergänzung mit einer Gedenktafel für den Zweiten Weltkrieg. Es ist in Form einer Stele auf abgestuftem Sockel gestaltet. Die Namenstafel für die Gefallenen ist in die Stele eingelassen. Die Tafel für den Zweiten Weltkrieg wurde auf dem Sockel aufgebracht. Gekrönt wird die Stele von einem Adler mit angelegten Schwingen, der über einem Eisernen Kreuz thront.
Auf der Rückseite wurde eine weitere Tafel mit dem Text Den Toten zum Vermächtnis Den Lebenden zur Mahnung angebracht.